Jahrbücher
Oldenburger Münsterland

 

Kommentar von: Andreas Kathe Interne Nr.: 9645-03

 

 
Cloppenburg und die Volksbank
 
  Ein interessantes Werk nicht nur zur Cloppenburger Stadtgeschichte haben in einer Co-Produktion hier die Cloppenburger Volksbank und das Museumsdorf Cloppenburg vorgelegt. Es zählt - glücklicherweise - mittlerweile zum guten Ton, anläßlich bedeutender Jubiläen Festschriften herauszugeben, die mehr sind als eine stupide Ansammlung firmengeschichtlicher Daten. So weist auch das neue Cloppenburger Buch in seiner Bedeutung über die Stadtgrenzen hinaus; es trifft in vielen Fällen das ja immer eng mit der Kreis-Metropole verbundene Umland; es hat aber auch Bedeutung für die gesamte Region Oldenburger Münsterland, soweit gesamtgeschichtliche Zusammenhänge bzw. Zukunftsperspektiven angesprochen werden.  
  Karl-Heinz Ziessow führt uns mit sicherer Feder durch ein gutes Jahrhundert Cloppenburger Stadt- und Regionalgeschichte. Beleuchtet werden jeweils die Faktoren oder herausragenden Ereignisse, die uns einen Fortschritt oder Wandel im kommunalen Zusammenleben anzeigen.  
  Christoph Reinders-Düselder verfolgt in einem umfassenden Beitrag die Bevölkerungsgeschichte Cloppenburgs seit 1850; zugleich ein Exkurs in die politische (Cloppenburg/Krapendorf) und soziale Entwicklung der Kommune. Der Blick auf die Nachbarstädte fehlt dabei nicht.  
  Bernd Mütter zeigt auf, wie sich zwischen dem Zeitraum der Reichsgründung (1871) und dem 1. Weltkrieg die Landwirtschaft im Raum Cloppenburg grundlegend änderte; wie hier also die Grundlagen für die moderne Veredelungswirtschaft heutiger Zeiten gelegt wurden.  
  Einer aus wirtschaftlicher aber auch politischer Sicht interessanten Szenerie widmet sich Wolfgang Hase: Wie sah es in früheren Zeiten mit der Entwicklung und Ausgabe von Geldmünzen und Papiergeld aus? Hase verfolgt dabei auch regionalgeschichtliche Besonderheiten wie die Ausgabe von Notgeld.  
  Der frühere Cloppenburger Bürgermeister Bernd Thonemann kann aus dem Vollen schöpfen, - wenn er vom Heute ausgehend - die Zukunftsperspektiven Cloppenburgs beschreibt. Eine seiner Mahnungen: Die Lebensqualität sinkt, wenn man künftig an Ausgaben für Kunst und Kultur spart. Der Volksbank selbst ist das letzte Kapitel gewidmet, geschrieben von Kasimir von Derenthall.  

 

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Stand: 06. März 2009