Jahrbücher
Oldenburger Münsterland

 

Kommentar von: Franz Bölker-Schlicht Interne Nr.: 9443-06

 

 
Ludwig Münstermann
 
  Die drei Autoren befassen sich in diesem Buch mit dem Wirken des Hamburger Bildhauers Ludwig Münstermann (ca. l574-l637/38), aus dessen Werkstatt zahlreiche Kunstwerke des nördlichen Oldenburger Landes stammen. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um sakrale Kunst. Die Kanzeln in den alten Kirchen von Oldenburg, Rastede, Schwei, Altenesch, Hohenkirchen und Hohe wären hier ebenso zu nennen wie die Altäre in Delmenhorst, Rodenkirchen, Hohenkirchen und Blexen, nicht zuletzt auch die gesamte Ausstattung der Schloßkirche in Varel.  
  In den Arbeiten Münstermanns wurden, wie Elfriede Heinemeyer im "Biographischen Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg" (Oldenburg 1992, Seite 501 f) schreibt, anscheinend "alle Stilelemente des Manierismus zu einem späten norddeutschen Finale zusammen gefaßt". Dem bildhauerischen Schaffen Meistermanns an der Schwelle von der Renaissance zum Barock gebührt aber nicht nur die Aufmerksamkeit des Kunsthistorikers, sondern es verdient auch, hinsichtlich seiner theologischen Aussagen und seines kirchengeschichtlichen Hintergrundes betrachtet zu werden.  
  Dementsprechend wird es in vorliegendem Band unter verschiedenen Gesichtspunkten angegangen. Wilhelm Knollmann befaßt sich zunächst mit der Stellung Münstermanns in der Oldenburgischen Geschichte. Sein künstlerisches Schaffen analysiert sodann Dieter Jürgen Ponert. Abschließend betrachtet Rolf Schäfer die Arbeiten Ludwig Münstermanns in theologischer Sicht.  
  Enthalten schon diese drei Beiträge jeweils zahlreiche Abbildungen, so vermitteln im zweiten Teil des Buches insgesamt 54 Farbtafeln (Fotograf: Norbert Gerdes dem Leser einen umfassenden Eindruck vom Wirken des Meisters im Oldenburger Land. Das Buch schließt mit einem wiederum bebilderten Werkverzeichnis (44 Objekte) von D. J. Ponert.  
  Insgesamt wird das Wirken des Künstlers umfassend vorgestellt, wenngleich dem Leser durch eine kurze, den drei Beiträgen vorangestellte biographisch-kunsthistorische Einführung der thematische Zugang erleichtert worden wäre. Desungeachtet gibt das Buch dem südoldenburgischen Leser einen guten Einblick in die frühe protestantische Sakralkunst im Norden des Oldenburger Landes.  

 

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Stand: 06. März 2009