Jahrbücher
Oldenburger Münsterland

 

Kommentar von: Franz Bölsker-Schlicht Interne Nr.: 9443-05

 

 
Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg
 
  Das umfangreiche Nachschlagewerk enthält 779 von insgesamt 87 Autoren verfaßte Kurzbiographien von Personen, die - in welcher Hinsicht auch immer - eine bedeutende Rolle in der oldenburgischen Geschichte spielten.  
  Räumlicher Schwerpunkt des Sammelwerkes ist das Gebiet des Herzogtums Oldenburg als der Kernraum des oldenburgischen Staates. Persönlichkeiten aus den Exklaven Birkenfeld und Lübeck sowie aus Wilhelmshaven wurden nur dann berücksichtigt, wenn ihnen für das Land Oldenburg als Ganzes Bedeutsamkeit zukommt.  
  Zeitliche Abgrenzungen sind das 8./9. Jahrhundert als der Anfang der schriftlichen Überlieferung und das Ende oldenburgischer Staatlichkeit im Jahre 1946. Unabhängig von ihrer individuellen Leistung wurden sämtliche Inhaber der wichtigsten politischen und administrativen Ämter, einschließlich solcher in kirchlichen Institutionen, in die biographische Sammlung aufgenommen. Es handelt sich im einzelnen um die regierenden Fürsten, die Drosten von Oldenburg, die Kanzler und Kanzleidirektoren bis 1871, die Statthalter und Oberlanddrosten in der Zeit der dynastischen Verbindung mit Dänemark, die Minister und die Regierungspräsidenten der drei Landesteile, die oldenburgischen Abgeordneten in den deutschen Parlamenten seit 1848 und die Präsidenten der oldenburgischen Landtage, die Oberbürgermeister der Städte Oldenburg, Wilhelmshaven und Delmenhorst, die Präsidenten der Obergerichte und schließlich die wichtigsten religiös-kirchlichen Amtsminister, nämlich die evangelischen Landesbischöfe und Superintendenten, die Bischöflichen Offiziale in Vechta und die Landesrabbiner.  
  Bei den übrigen Kurzbiographien war die individuelle Bedeutsamkeit der jeweiligen Persönlichkeit in Politik, Kirche, Kultur usw. entscheidend für die Auswahl, wobei, wie die Herausgeber selbst einräumen, trotz allen Bemühens, Wilkür und Zufall als Auswahldeterminanten auszuschließen, auch subjektive und pragmatische Gesichtspunkte eine letztlich auch wohl kaum vermeidbare Rolle gespielt haben mögen.  
  Die einzelnen Beträge sind nach einem einheitlichen Schema abgefaßt:  
  Sie erhalten neben Angaben zur sozialen Herkunft und Ausbildung, zu den wichtigsten Stationen der beruflichen Laufbahn, sonstigen Tätigkeiten und besonderen Leistungen der betreffenden Person nach Möglichkeit eine kritische historische Würdigung und Einordnung sowie ein Verzeichnis der wichtigsten Veröffentlichungen und (in Auswahl) der wissenschaftlichen Sekundärliteratur. Etwa 500 Biographien sind zudem mit einem Porträt der betreffenden Persönlichkeit versehen.  
  Das biographische Handbuch füllt ein schon lange bestehendes Desiderat der oldenburgischen Landesgeschichte und wird sich deshalb als unentbehrliches Nachschlagewerk in der Hand eines jeden erweisen, der sich mit der Geschichte Oldenburgs befaßt.  

 

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Stand: 06. März 2009