Jahrbuch
Oldenburger Münsterland 1999

 

     
  Stephan Honkomp  
  Südoldenburger Auswanderer ab 1845 in Iowa  
  Das "Feld der Träume" liegt in Dyersville  
 

Was hat Hollywood-Leinwandstar Kevin Kostner mit Südoldenburg zu tun? Nun eigentlich recht wenig. Dennoch gibt es eine kleine Verbindung: Im Jahre 1989 wurde in Hollywood ein Film über die amerikanischen Baseball-Legenden mit dem Titel "Feld der Träume" (Field of Dreams) produziert. Und Kevin Kostner, der kurz danach seinen "oskarträchtigen" Film "Der mit dem Wolf tanzt" drehte, spielte in diesem Film einen kleinen Farmer, dem ein Maisfeld gehörte, das sich im Traum zu einem Baseball-Spielfeld verwandelte, auf dem viele verstorbene Baseball-Legenden der 20er und 30er Jahre wieder "zum Leben erweckt" ihr großartiges Können darboten.

 
 

Dieser Film spielte, wie der US-Amerikaner sagt, "in the middle of nowhere" und zwar in Dyersville, Iowa. Das Feld, das knapp 5 km nordöstlich von Dyersville liegt, gehört heute zum Hof Lansing, dessen Vorfahren aus Westfalen stammen. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen die Farmen der Familien Meyer und Ameskamp, zwei Familien mit südoldenburgischem Ursprung. Heute ist dieses magische Feld der Träume eine touristische Attraktion, wie man im "Rand McNally"-Autoatlas nachlesen kann. Und in Dyersville leben heute noch sehr viele Nachkommen der Auswanderer aus dem Oldenburger Münsterland, die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika kamen.

 
 

Doch drehen wir die Uhren einmal zurück ins frühe 19. Jahrhundert: In der Tat "tanzten" in Iowa vor mehr als 150 Jahren noch Wölfe und Indianer; beispielsweise wurde um 1835 dort der letzte Hirsch von einem Indianerpfeil getötet. Zu dieser Zeit, zwischen 1833 und 1837, trafen auch die ersten Siedler, "Yankees aus dem Osten", über den Mississippi kommend hier ein. Sie kamen zunächst zögernd, und langsam wurden es mehr und mehr; sie kamen "wie Schneeflocken, die auf den Präriegrund fallen", hielt ein Chronist fest. Ein Grund für die langsame Besiedlung war die gezielte Fehlinformation der Neusiedler durch die Presse. Grundstücksmakler und Grundbesitzer, die im Osten noch längst nicht alle Ländereien verkauft hatten, ließen durch die Zeitungen verlauten, daß in Iowa die große amerikanische Wüste begänne. Dennoch zogen etwa 50 Familien von Philadelphia und Kolonisten aus Ohio nach Westen in die Gegend des heutigen Dyersville. Nach der 1. Volkszählung im Jahre 1836 lebten im jungen Staat Iowa erst 10.531 Menschen. Vier Jahre später zählte Iowa bereits 43.112 Einwohner.

 
     
 

Rund 80 KM westlich der Stadt Dubuque am Mississippi
liegen die Orte Dyersville und New Vienna im Staate Iowa

 
     
 

Im Jahre 1837 kam es in den USA zu einer nationalen Finanzkrise, wovon u. a. auch die Grundstücksspekulanten schwer getroffen wurden. Fast 90% der großen Geschäfte gingen regelrecht "pleite". Auf Iowa wirkte sich dies allerdings nicht nachteilig aus. Im Gegenteil, denn die Grundstücke hier waren noch nicht auf den offiziellen Markt gelangt. Das geschah erst 1840. Die Zeit für die Besiedlung Iowas konnte also nicht besser sein, und folglich entwickelte sich die Gegend abseits der Finanzkrise prächtig. Eine Tatsache, die im Jahre 1838 Henry A. Wallace, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium festhielt: "Iowa ist unser bestes nationales landwirtschaftliches Projekt".

 
     
  Dyersville  
 

Um 1837 kamen die ersten Siedler in die Gegend des heutigen Dyersville. Englische Einwanderer, allen voran Namensgeber James Dyer, der in Banville, Grafschaft Somersetshire, südlich von Bristol geboren wurde und 1848 das "New Wine County" erreichte, förderten rasch die Entwicklung der Gegend.

 
     
 

Eine Seite aus dem "Maquoketa Valley Regional Telefonbuch" von 1955
verdeutlicht die "Folgen" der deutschen Besiedlung von Dyersville

 
     
 

James Dyer, ein Mann aus gutem Hause, dessen Eltern die Auswanderung des Sohnes nicht gut hießen und zeitlebens an seine Rückkehr glaubten, bestimmte in den ersten 15 Jahren nach seiner Ankunft die Geschicke der Ansiedlung. Ihm folgten weitere Familien aus England, die die Gegend mit ihrem englischen Stil stark prägten. Das war auch wichtig und notwendig, denn bei deren Ankunft befand sich die Gegend noch in ihren "swadding clothes" (Baby Windeln), wie Chronist Reverend Artur A. Halbach 1939 in seiner Dyersville-Chronik schrieb. 1855 gründeten irische Einwanderer in Dyersville die erste katholische Kolonie, bevor die katholischen deutschen Siedler ab 1857 nach hier kamen. Anfangs gehörten die Jungsiedler zur Kirchengemeinde von Cascade, 25 km südlich von Dyersville. Erst als im Jahre 1862 Pfarrer Anton Kortenkamp nach Dyersville kam, erhielt Dyersville eine eigene katholische Kirchengemeinde. Kortenkamp wurde 1834 in der Nähe von Münster geboren, studierte dort Theologie und bot 1861 dem Bischof von Dubuque seine Dienste an, der ihn am 4. November 1861 zum Priester berief. Sein Vater war ffrüh gestorben und sein älterer Bruder finanzierte die Reise nach Übersee. Später revanchierte er sich beim Bruder, indem er seine Passage nach Amerika zahlte, so daß dieser sich in Dyersville eine Farm kaufen konnte.

 
     
 

Pfarrer Anton Kortenkamp,
erster deutscher katholischer Pfarrer in Dyersville

 
     
 

Wie in Südoldenburg verlief die Entwicklung der weltlichen Gemeinde parallel zu der der Kirchengemeinde. Als die Besiedlung Iowas begann, kamen dort nur sporadisch Geistliche vorbei. Die Siedler waren in allen Belangen auf sich allein gestellt. Medizinische Hilfe und geistlicher Beistand waren selten oder überhaupt nicht vorhanden. Ein Missionar klagte damals: "Während wir 60 Indianer für den Glauben gewinnen, verlieren wir gleichzeitig 600 Deutsche". Die ersten Siedler bekamen ihren geistlichen Beistand aus den angrenzenden Gebieten, ja sogar aus Pennsylvania oder Milwaukee. Eine Kirche gab es damals noch nicht. Improvisation gehörte zum täglichen Leben. Nicht selten feierte man die hl. Messe auf einer der Farmen, in einer Scheune oder im Wohnzimmer. Erst ab 1858 verfügte Dyersville über eine Kirche, die St. Francis Xavier Kirche.

 
     
 

Die Schule von Dyersville im Jahre 1876

 
     
 

James Dyer, der Gründer von Dyersville starb im Jahre 1864. Nach seinem Tod wurde Pfarrer Kortenkamp die herausragende Persönlichkeit der Stadt. Ein örtliches Schulsystem wurde aufgebaut und ein Kirchenneubau in Angriff genommen. 1889, zwei Monate vor der Kircheneinweihung, starb Pfarrer Kortenkamp. Seine gute seelsorgerische Arbeit war in Dyersville auf fruchtbaren Boden gefallen; denn bis 1939 waren aus Dyersville 13 Priester, 14 Patres und 48 Nonnen hervorgegangen. Dyersville entwickelte sich derart, daß man die junge Ansiedlung bald als Stadt bezeichnen konnte. Befestigte Straßen und Gehwege wurden gebaut, der Maquoketa Fluß bekam ein "ordentliches" Flußbett, erste strukturelle Anfänge, die sich bis in die heutige Zeit fortsetzen.

 
 

Dyersville hat heute knapp 4.000 Einwohner. Die Vorfahren vieler kamen aus dem Oldenburger Münsterland nach hier. Größter Arbeitgeber in der Umgehung ist die metallverarbeitende "Ertl Company" mit mehr als 900 Arbeitsplätzen.

 
 

Auch in der Fremde erinnerten sich die Auswanderer immer wieder ihrer Heimat. Diese Gedanken (wenn auch teilweise recht patriotisch) sind besonders in dem Brief von Franz Osterhaus (Osterhues) wiederzufinden, den er ein Jahr nach dem 1. Weltkrieg an den damaligen Pfarrer von Steinfeld schickte und der damals in der örtlichen Presse veröffentlicht wurde. Hier der genaue Wortlaut:

 
 

 

 
     
 

Dyersville, lowa, 2. Dezember 1919

 
  Hochwürdiger Herr Pfarrer!  
 

Vor 72 Jahren bin ich in Steinfeld geboren. Im Frühjahr 1867 bin ich nach Amerika gekommen und habe im Frühjahr 1875 geheiratet. Wir haben 9 Kinder; 6 Söhne und 3 Mädchen, die alle verheiratet sind, 42 Enkel. Der zweitjüngste Sohn war letzten Winter in Deutschland bei Trier und Bitburg herum. In Deutschland hat es ihm am besten gefallen, so sagen sie alle, die aus dem Krieg zurückgekommen sind, und verfluchen die Franzosen und Engländer. Vier von unserer Gemeinde sind auf dem Schlachtfeld geblieben. Der Großvater des einen Gefallenen kam vom "Dieke", die Großmutter des anderen vorn Hövel und der Vater des dritten von Holdorf.

 
 

Unser Präsident und unsere Millionäre haben von Anfang an den Krieg unterstützt, wären sie neutral geblieben, hätte der Krieg kein Jahr gedauert. Die Engländer haben hier mit amerikanischem Geld die ganze Presse aufgekauft und die Lügen verbreitet. Die Deutschen hier durften den Mund nicht auftun, wenn einer was sagte, dann haben sie ihn geholt. Er mußte dann 10 - 25 Taler Strafe zahlen und dann ließen sie ihn laufen. Wenn sich einer gewehrt hat und den Beweis brachte, daß er die Wahrheit gesagt hatte, dann ließen sie ihn auch wohl gehen. Mich haben sie mehrere Male denunziert, es ist aber keiner gekommen, der mich geholt hat. Es waren Deutsche hier, deren Eltern noch in Deutschland geboren waren, das waren noch, daß Gott erbarm, die Schlimmsten. Die Irländer waren auch schlimm. Jetzt stehen sie an den Ecken und können keinem Mann mehr in die Augen schauen. Unser Kongreß und alles ist jetzt auf der anderen Seite. Unser Präsident Wilson ist auf der einen Seite lahm, er soll auch die halbe Zeit verrückt sein. Wir können jetzt sagen, was wir wollen.

 
 

Es wurde hier letzten Sonntag in unserer Erzdiözese in allen katholischen Kirchen eine Kollekte abgehalten für die Armen in Deutschland, in unserer Gemeinde sind 2049 Taler eingekommen. Ungefähr 14 Tage zurück habe ich Geld nach Deutschland geschickt für einen Sack gerolltes Hafermehl und adressiert an den Pfarrer?, da ich ihren Namen nicht weiß. Es ist alles bezahlt bis Hamburg und von dort liefert es euch, wie es heißt, frei die Regierung. Es sollte sein für die Armen, hauptsächlich für Kinder, Invaliden und alte Leute. Es werden hier Millionen gesammelt für Nahrung und Kleidung nach Deutschland und es soll bis Weihnachten, höchstens Neujahr dort sein. Das ist das erste, was von hier abgeht. Und nun wünschen wir Euch allen fröhliche Weihnachten und ein glückseliges Neues Jahr. Grüßet die Familie Osterhaus und von meinem Schulkameraden Karl Seip, Heinrich Hürkarnp und Hochwürden Herrn Nieberding, als ich das Letztemal etwas von ihm hörte, war er Pfarrer in Osterfeine.

 
 

Frank Osterhaus

 
     
     
 

Auswanderer aus dem Oldenburger Münsterland,
die zu den ersten Siedlern in Dyersville gehörten

 
     
 

Becker, Christoph (Christopher)
Becker verließ mit seiner Frau geb. Macke und dem Sohn Heinrich (Henry) im Jahre 1843 Steinfeld. Anfangs lebten sie in Cincinnati und hatten dort bis 1852 eine Farm. 1853 kauften sie 120 acres Land für 1,25 $ von der Regierung im "New Wine" County. Dieses Land war Eigentum der U.S.Army und gehörte bis 1850 zu gleichen Teilen je einem Freiwilligen der Nord Carolina und der Virginia Army, die am Krieg von 1812 teilgenommen hatten. Die beiden Veteranen hatten dieses Land aber nie beansprucht. Und so konnte Christoph Becker das Land kaufen; er übergab es 1864 an seinen Sohn Heinrich. Ein Jahr später starb er.

 
 

Becker Heinrich (Henry)
Sohn von Christoph Becker (*23.8.1849 in Steinfeld) heiratete am 2. Juni 1868 Wilhelmina Koopmann aus Holdorf (*21.8.1848). Sie war 1866 in die USA ausgewandert. Drei Jahre später verkaufte er die Farm seines Vaters und erwarb eine neue Farm. 1870 kaufte er eine weitere Farm , die er allerdings später wieder verkaufte. Elf Kinder wurden dem Ehepaar geboren. Heinrich starb am 30.4.1914, seine Frau bereits am Neujahrstag 1913. Eines ihrer Enkelkinder, Edmund Becker, wurde später übrigens Vikar von St. Bonifatius im Nachbarort New Vienna.

 
 

Diekmann, Bernard
Zusammen mit seiner Frau Josefine. geb. Schröder (*29.1.1837) und den drei Kindern Josefine (*1.4.1864), Franz (*17.5.1862) und Maria (*4.5.1866) kamen sie 1867 von Steinfeld in die neue Welt. Bernard (*18.12.1828) und Josefine lebten anfangs auf dem Hof von Christoph Becker, kauften später eine eigene Farm. die sie 1893 verkauften. Sie zogen weiter nach Remsen, Iowa.

 
 

Kramer, Anton
Ein Bruder von Hermann Heinrich Kramer wurde am 18.9.1826 in Steinfeld geboren. Er kaufte 1853 südlich von Dyersville eine Farm, heiratete 1857 die 20jährige Anna Koelker aus Hannover. 1870 kaufte er sich eine neue Farm. Er starb 1886, seine Frau 1920. Sie hatten zehn Kinder und adoptierten zwei weitere.

 
 

Kramer, CarI (Charles)
Ein Sohn (*19.09.1847) von Hermann Heinrich Kramer, der im Alter 10 Jahren nach Dyersville kam. Er heiratete 1873 Catherina Drexler. Das besondere an dieser Hochzeit war die erinnerungswürdige Tatsache, daß an diesem Tag drei Paare von Reverend A. Kortenkamp getraut wurden, nämlich auch Frank Klostermann und Josephine Kramer sowie Frank Osterhaus und Elisabeth Klaus. Alle drei Paare gründeten kinderreiche Familien: Die Kramers und Klostermanns hatten je 13 Kinder, die Osterhaus "nur" zwölf.

 
 

Die drei Familien feierten 1898 gemeinsam die "Silberhochzeit" und im Februar 1923 sogar die "Goldene Hochzeit". Mit diesem seltenen Jubiläum gewannen die drei Paare einen Geldpreis des "Chicago Daily Tribun". "Charles" wurde stolze 89 Jahre alt und starb 1936.

 
 

Kramer, Clemens (Clem)
Der ältere Bruder von "Charles" wurde 1842 in Steinfeld geboren. Er heiratete 1870 Maria Brüggemann und war Teilhaber des Krämerladens, bekannt unter dem Namen "Rohenkohl & Kramer" im Gebäude der National Tea Company. Später übernahm er eine Farm. Er war Kirchenprovisor der St. Francis Kirchengemeinde und einer der Gründer der Molkerei "Star Creamerv Comuanv" von Dversville.

 
 

Auf dem Rückweg vorn Begräbnis seines Bruders starb er am 4. November 1906. Seine Angehörigen hatten eine Woche von ihm nichts gehört. und man suchte ihn. Den "Unbekannten" hatte man dort beerdigt, wo man ihn aufgefunden hatte, in Lexington, Oklahoma. Er wurde aber nach Kansas City überstellt, wo er später beerdigt wurde.

 
 

Kramer, Franz (Frank, Irish)
Am 16. November 1840 in Steinfeld als Sohn von Hermann Heinrich Kramer geboren, kam er ebenfalls 1857 nach Dyersville. Er heiratete 1866 Mary Ellen Hendricks, die 1841 in Albany, New York, das Licht der Welt erblickte. Vermutlich hatte sie irische Vorfahren. Das mag den Beinamen "Irish" erklären. Er war der Geschäftsführer der "Hickory Vallev" Molkerei.

 
 

Kramer, Johann Heinrich (Henry)
"Henry" (*12.8.1838 erreichte bereits 1856 mit seinem Onkel Anton Amerika. Vier Jahre später heiratete er Caroline Klostermann (*4.10.1838 in Steinfeld) und zog später nach New Vienna.

 
 

Kramer, Hermann Heinrich
Am 17. Februar 1810 in Steinfeld geboren, heiratete er 1883 Maria Catharina Krogmann (*1810). Die Familie wanderte mit acht Kindern in die USA aus. Einige der Söhne faßten dort bereits 1856 bzw. 1857 Fuß. Sie hatten eine Farm im Nordosten von Dyersville, wo Kramer 1889 erblindet starb. Er war jahrelang Mitglied des Kirchenausschusses der St. Francis Kirchengemeinde.

 
 

Kramer, Joseph
Ein weiterer Sohn (*1850) von Hermann Heinrich Kramer. Er heiratete am 14. Oktober 1874 Elisabeth Böckenstedt und lebte fortan auf der Farm seiner Eltern. Joseph starb aber schon mit 33 Jahren. Seine Frau heiratete ein zweites Mal (Bernhard Engelken, *1860 in Aschendorf)‚ blieb aber mit den Kindern aus der 1. Ehe auf der Farm.

 
 

Macke, Heinrich (Henry)
Geboren um 1817 in Steinfeld, erreichte er um 1869 mit seiner Frau Maria Anna, geb. Macke und den zwei Söhnen Dyersville, die binnen weniger Tage an einer Mandelentzündung starben. 1873 baten sie ihren l8jährigen Neffen Josef Schlarmann von Deutschland nach Dyersville zu kommen, um die Farm zu übernehmen.

 
 

Osterhues, Franz (Osterhaus, Frank)
Zusammen mit Heinrich Scherbring wanderte Franz Osterhues (*1.12.1847) 1866 nach Arnerika aus. Er arbeitete anfangs auf verschiedenen Farmen in der Nähe von Dyersville und half vielen Verwandten bei der Auswanderung nach Amerika. Er heiratete 1873 Elisabeth Klaas und kaufte eine schon bestehende Farm im Nordosten von Dyersville. Osterhues starb mit 79 Jahren (13.8.1924), seine Frau wurde 92 Jahre alt; beide hatten 12 Kinder.

 
 

Schockemöhle, Anton (Schockemoehl)
Schockemöhle wurde am 12. September 1834 in Lehmden bei Steinfeld geboren. Kurz bevor er auswanderte heiratete er Caroline Krogmann (*4.1.1840). Schockemöhle hatte sieben Jahre als Soldat gedient und eine ehrenvolle Abfindung erhalten. 1866 schifften die beiden zusammen mit den zwei Töchtern Josephine und Wilhelmina für den Seeweg in die "Neue Welt" ein. Mit dabei auch ihre Mutter Maria Elisabeth Krogmann (geh. Freking), die auf See verstarb. Sie kamen auf direktem Wege nach Dyersville, zogen zwischenzeitlich um, kamen aber 1891 wieder nach Dyersville. Anton starb 1906, seine Frau bereits 1899. Die Kinder spendeten für den Seitenaltar der St. Francis Kirche die Statue der hl. Maria.

 
 

Wilmhoff, Hermann
Am 14. Oktober 1833 in Steinfeld geboren, heiratete er 1861 Caroline Haskamp (*1830). Sie kamen 1866 nach Dyersville zusammen mit der einjährigen Tochter Maria Anna und kauften dort eine schon bestehende Farm; 1886 kauften sie eine weitere Farm. Hermann Wilmhoff starb 1904, seine Frau 1900.

 
     
     
  New Vienna
Knapp 10 km nördlich von Dyersville wurde nur wenige Jahre nach Dyersville eine weitere "Bastion" von südoldenburgischen Auswanderern gegründet. Die ersten Siedler erreichten die Gegend um das heutige New Vienna im Sommer 1843. Die Grundstücksverhältnisse und Ansiedlungsprobleme waren ähnlich denen im nur ein paar Kilometer südlich gelegenen Dyersville.
 
  Fünf Familien machten den Anfang zur Gründung New Viennas. Hierzu gehörten Johann Fangmann aus Steinfeld, Heinrich Tauke aus Twistringen, Hermann Wichmann, der vorher in Minster, Ohio, wohnte, Gerhard Hellmann aus Sevelten, Johann Friedrich Rohenkohl, der bereits mit seinen Eltern 1830 nach Amerika kam und mit Franz StaIlo die Stadt Minster, Ohio, gründete. Ende 1846, als in New Vienna die 1. hl. Messe gelesen wurde, waren bereits 17 Familien angesiedelt. Viele von ihnen kamen aus Südoldenburg, darunter bekannte Namen wie Klostermann, Beckmann, Honkomp oder etwa Böckenstedt. Viele von ihnen blieben, andere zog es weiter in die benachbarten Staaten Kansas, Nebraska, Minnesota und Dakota.  
  Bereits 1848 verfügte New Vienna über eine Sägemühle, die Franz Fangmann am "New Vien"-Fluß errichtet hatte, und Friedrich Rohenkohl war Inhaber eines Kaufmannsladens. Im gleichen Jahr wurde die erste Kirche gebaut; Gerhard Plathe hieß der erste Pfarrer der St. Bonifatius Kirche. 1855 erhielt New Vienna dann seinen heutigen Namen. An allen Ecken und Enden wurde hart gearbeitet. Die Böckenstedts stellten "Hölschken" her und konnten sich mit dem Verdienst Land kaufen. 1860 wurde eine Molkerei eröffnet. Bald hatte man sogar eine eigene Brauerei.  
     
 

Die Molkerei von New Vienna 1880

 
     
  Um 1880 setzten die ersten Farmer Mähmaschinen bei der Ernte ein, die schon Garben binden konnten. New Vienna hatte keinen Eisenbahnanschluß. Der lag in Dyersviile, die Postkutsche verband aber beide Orte täglich miteinander. Zu dieser Zeit zählte die kleine Ansiedlung rund 300 Einwohner und wuchs bis zum Ende des Jahrhunderts auf 500 Personen an.  
  Ähnlich wie in der "Schwesterstadt" Dyersville entwickelte sich das Leben schnell, die Technik hielt Einzug in das landwirtschaftlich strukturierte Iowa. 1895 wurde erstmals ein Bürgermeister gewählt, der alle zwei Jahre neu zur Wahl steht. 100 Jahre später wurde Ronald Böckenstedt Bürgermeister der heute rund 400 Seelen zählenden Gemeinde; seine Vorfahren kamen aus Steinfeld nach New Vienna.  
     
     
 

Auswanderer aus dem Oldenburger Münsterland,
die zu den ersten Siedlern in New Vienna gehörten

 
 

Abeln, Hermann
Er wurde in Werlte geboren und heiratete 1865 in Steinfeld Katharina Rolfes (*27.10.1844). Sie kamen 1869 mit drei Kindern nach New Vienna. Sechs weitere wurden in den USA geboren. Alle Kinder gründeten in der Umgebung später eigene Familien.

 
 

Beckmann, Gerhard (George)
Geboren am 16. Oktober 1828 in Steinfeld-Holthausen, heiratete er 1855 Agnes Kramer (*28.12.1835), eine Schwester von Karl Kramer. Ein Jahr später wanderten beide nach Amerika aus und ließen sich in New Vienna nieder. 1861 siedelten sie nach Dyersville um. Beckmann war Seemann bei der Handelsmarine gewesen. Seine Frau Agnes, mit der er 8 Kinder hatte, starb am 27. Mai 1874. Zwei Jahre später heiratete er erneut, und zwar die Witwe Maria Anna Klostermann.

 
 

Bagge, Josef
Im Alter von 19 Jahren kam Bagge (*19.03.1851) direkt nach New Vienna, wo er 1874 heiratete und eine Familie gründete.

 
 

Blöcker, Josef
Am 18.12.1833 in Steinfeld geboren, heiratete er am 20.1.1863 Catharina Olberding und wanderte mit drei Kindern Josef, Franz und Heinrich um 1870 aus.

 
 

Blöcker, Clemens
Er stammt ebenfalls aus Steinfeld (*14.1.1856) und kam nach New Vienna, siedelte aber später nach Kansas um.

 
 

Böckenstedt, Franz Heinrich
Recht früh, und zwar im Jahre 1846 kamen die Böckenstedts nach Amerika. Vater Franz Heinrich war am 25.7.1800 in Steinfeld geboren. Seine Frau Maria Elisabeth Meyer war fünf Jahre jünger. Sie betraten mit ihren Kindern Heinrich (*30.1.1830), Franz (*8.9.1831), Clemens (*6.10.1834), Arnold (*1837), Anton (*12.12.1838), Maria Anna (*30.3.1841) und Maria Elisabeth (*24.3.1843) in New Orleans erstmals amerikanischen Boden und kamen per Dampfer auf dem Mississippi in den Norden nach New Vienna, wo sie Allerheiligen ankamen. Die Böckenstedts gehörten zu den ersten Siedlern. und sie überwinterten mit anderen Auswanderern anfangs in einer Höhle bzw. in einem Erdloch. Aber im Frühjahr wurde ein richtiges Haus gebaut. Später hatten fast alle Kinder eigene Farmen. Das Familienoberhaupt wurde stolze 86 Jahre alt. Die Böckenstedts bilden heute das Rückrat in der Bevölkerung von New Vienna.

 
 

Bünker, Franz
Geboren am 5.4.1836 in Steinfeld kam er mit seiner Frau Maria Anna Rolfes (*28.2.1847) am 5.9.1866 auf dem Segelschiff "Emilie" von Bremen nach New York, wo beide ein halbes Jahr lang lebten. Danach ging es auf direktem Wege nach New Vienna, wo neun Kinder geboren wurden.

 
 

Diers, Gerhard
Er zählt zu den Pionieren der Gegend um New Vienna/Dyersville und machte mit seinem Landkauf einen der ersten Grundstücksverträge. Er wurde am 28. Februar 1831 in Hogenbögen geboren und erreichte Iowa im Jahre 1858 zusammen mit dem Lohner Herbert Willenborg. Von Beruf war Diers Zimmermann. Beim Bau der Kirche von New Vienna war er vom Dach gefallen. Nach mehrtägigem Koma, stand er wieder auf und ging an seine Arbeit. Er wurde 85 Jahre alt.

 
     
 

Gerhard Diers (1831 - 1916)

 
     
 

Fangmann, Johann Heinrich
Am 25. Juni 1826 in Steinfeld geboren, kam er schon 1843 mit seiner Frau Dorothee, geb. Meyer (*22.11.1815), deren Schwester Maria und ihrem Verlobten Anton Kirchhoff nach New Vienna. Die Familie Fangmann begründete zusammen mit vier anderen deutschen Familien (s. S. 46) den Ort New Vienna. 1874 zogen die Fangmanns zu ihrer Tochter nach Dyersville um. Dort stifteten sie den Hauptaltar und weitere Dinge im Wert von über 6.000 $ für die St. Francis Kirchengemeinde.

 
     
 

John Fangmann

 
     
 

Fangmann, Franz
Von Beruf war er (*26.12.1822 in Steinfeld) Schneider. Mit dem verdienten Geld konnte er sich in New Vienna 1846 eine Farm kaufen, nachdem er zuvor über die Südroute, d. h. Anlandung in New Orleans, den Mississippi hoch bis Dubuque, dann westwärts an sein Reiseziel gekommen war. 1852 heirat.ete er in New Vienna Bernadine Honkomp, mit der er sieben Rinder hatte.

 
 

Fangmann, Hermann Heinrich
Er kam ebenfalls Ende der 40er Jahre des 19. Jahrhunderts nach Amerika und heiratete dort Elisabeth Mescher. Es hielt ihn und seine Familie bis 1897 in New Vienna; dann zog die Familie weiter nach Bancroft, lowa, wo H. H. Fangmann 1903 verstarb.

 
 

Fröhle, Johann Clemens
Am (*27. Februar 1827 in Steinfeld geboren, kam er 1854 nach Cincinnati, wo er Maria Anna Büscherhoff (*17.9.1832), die ebenfalls aus Steinfeld stammte, heiratete. Maria Anna war mit Freunden nach Amerika gekommen. Bis 1857 lebten sie in Ohio, dann kauften sie Farmland nordwestlich von New Vienna.

 
 

Hellmann, Gerhard Heinrich
1790 in Sevelten geboren, erreichte er zusammen mit seiner Familie auf dem Schiff "Eberhard" am 28. Juni 1834 Amerika. Im September des Jahres siedelte er in Minster, Ohio, wo seine Frau starb. 1843 kam er mit den ersten Siedlern nach New Vienna (s. S. 46).

 
 

Heying, Josef
Er stammt aus Vechta (*1814) und heiratete 1837 Agnes Meyer (*1815 in Steinfeld). Gemeinsam erreichten sie mit ihrer Mutter 1847 New Vienna, wo sie sich 5km nördlich des Ortes ansiedelten.

 
 

Honkomp, Heinrich (Henry)
Die aus Handorf stammende Familie Honkomp war eine der ersten Familien, die sich 1844 im Bereich des heutigen New Vienna ansiedelten. Heinrich wurde am 11.6.1801 geboren und heiratete 1827 in Damme Anna von Handorf (*5.1.1805). Fünf Kinder Caroline, Bernadine, Elisabeth, Anton und Henry, der später die väterliche Farm übernahm, wanderten seinerzeit mit aus.

 
 

Johanning, Werner (Henry)
In Holdorf am 6.10.1821 geboren, heiratete er Katharina Koopmann (*8.12.1835). Nur eines von den gemeinsamen 10 Kindern wurde in Amerika geboren. Sie waren um 1874 nach Amerika gekommen. Bei einem geschäftlichen Besuch in der Heimat starb Johanning am 22.9.1880 an Krebs.

 
 

Kirchhoff, Anton
Er emigrierte zusammen mit den Fangmanns und seiner Verlobten Maria Agnes Meyer (*20.4.1814) in die USA. Sie heirateten unmittelbar nach der Ankunft. Anfangs wohnten sie beim Schwager Franz Böckenstedt. Kirchhoff beackerte zunächst eine 40 acres große Farm, die er bereits im September 1847 von der Regierung gekauft hatte. Später kamen weitere 40 acres hinzu. Anfangs gehörten sie zur Kirchengemeinde in New Vienna, wegen des besseren Kirchweges zog es sie aber nach Dyersville. Anton Kirchhoff starb 1868, seine Frau 1883. Sie hatten gemeinsam vier Kinder und zwar Elisabeth, August, Clemens (Clem) und Heinrich (Henry). Heinrich (*1855, +1929) übernahm später die Farm seines Vaters.

 
 

Klostermann, Heinrich Ferdinand
Er wanderte recht früh, nämlich 1840, nach Amerika aus. Die ersten zwei Kinder wurden in Ohio geboren. 1844 erreichte der am 7.12.1814 in Steinfeld geborene Klostermann New Vienna. 1848 zog er mit seiner Familie nach Minnesota.

 
 

Klostermann, Johann
Er wurde am 18.3.1818 in Steinfeld geboren, heiratete 1845 Maria Anna Krümpelbeck aus Holdorf (*25.5.1825). Sie kamen 1846 nach New Vienna. Johann Klostermann wurde dort der erste Lehrer.

 
 

Klostermann, Josef
Mit. 15 Jahren ging er zur See, um für die Familie zu sorgen, denn sein Vater war früh gestorben. Geboren am 19.4.1812 in Steinfeld, heiratete er 1837 in Steinfeld Agnes Meyer (*20.4.1814). Die ersten zwei Kinder wurden noch in Steinfeld geboren. Ihr drittes Kind, Susanna, starb in New Vienna. Sie ist der erste Mensch. der auf dem Friedhof in New Vienna begraben wurde (1844). Später wurden noch sechs Kinder in New Vienna geboren.

 
 

Koopmann, Christoph
Am 29.6.1800 in Holdorf geboren, heiratete er Catharina Wessling. Sie wanderten 1871 mit dem jüngsten Sohn Martin (*25.2.1857) über Baltimore ein. Von dort ging es auf direktem Wege nach New Vienna, wo bereits der Großteil der gemeinsamen Kinder lebte.

 
 

Krogmann, Josefine
Sie erblickte in Steinfeld das Licht der Welt (23.9.1822), heiratete 1850 in St. Louis Heinrich Schillmöller und kam mit ihm nach New Vienna, wo beide sich auf einer Farm niederließen. Sie hatten zwei Söhne, Bernhard und Josef; die Priester wurden.

 
 

Meyer, Johann Heinrich
Er wurde in Holdorf geboren, ging allein nach Amerika, um dort Geld für das Nachkommen der Familie zu verdienen. Er kam bis St. Louis, wo er sich niederließ. Seine Frau und Söhne kamen auf dem gleichen Weg nach. Der Vater starb aber bald. Sein Sohn Johann Henry (*1825) zog nach New Vienna. Er heiratete 1863 in New Vierma Elisabeth Schulte aus Dinklage. Zwei Jahre später heiratete Bruder Hermann (*1831) deren Schwester in St. Cloud, Minnesota.

 
 

Puthoff, Franz
Geboren am 15.11.1828 in Damme, hatte er zunächst 1860 in Steinfeld geheiratet und ging 1864 nach dem Tod seiner 1. Frau Maria Krogmann mit Maria Catharina Gramann eine 2. Ehe ein. Sie erreichten um 1870 mit drei Kindern (zwei aus 1. Ehe) New Vienna, wo sie östlich von New Vienna ihre Farm hatten.

 
 

Rohenkohl, Johann-Friedrich
Er stammt vermutlich gebürtig auch aus Südoldenburg. Er war 1830 mit seinen Eltern nach Amerika gekommen, die bei der Gründung von Minster, Ohio (damals Stallotown), durch Franz Stab erheblich mitwirkten. 1843 kamen er und seine Frau mit den ersten Siedlern nach New Vienna, wo er den ersten Kaufmannsladen eröffnete und führte, während seine Frau immer wieder für den Warennachschub sorgte. 1870 zog es die Rohenkohls weiter nach Kansas. Die Farm übernahm Vetter Heinrich Vaske aus Holzhausen bei Vechta.

 
 

Schröder, Johann
Er heiratete am 19.1.1831 Maria Elisabeth Grabber (*20.3.1803). Johann (*20.3.1803) starb kurz nachdem sie in New Vienna angekommen waren (ca. 1846). Die Kinder Elisabeth (*5.9.1833), Johann Heinrich (*21.11.1835), Bernadina (*15.8.1839) und Maria Agnes (*17.8.1842) waren allesamt in Steinfeld geboren.

 
 

Schwers, Hermann Heinrich
Er wurde 1816 in Steinfeld geboren, wo er Elisabeth Kramer (*1819) heiratete. Sie siedelten vermutlich um 1865 zusammen mit ihren Kindern Heinrich (*10.4.1853), Josef (*19.3.1856), Clemens (*15.12.1858), Josefine sowie den adoptierten Kindern Maria und Friedrich südöstlich von New Vienna.

 
 

Schwers, Gerhard Heinrich
Verheiratet mit Josefine Böckmann (*28.8.1838) kam Gerd Heinrich (*14.11.1819), ein Bruder zu Hermann Heinrich, 1866 nach New Vienna zusammen mit den drei Kindern Anton (*27.4.1861), Heinrich (*8.9.1863) und Franz (*10.9.1865)

 
 

Tauke, Heinrich
Zusammen mit seiner Frau Rebecca (*20.11.1811) und den Kindern Adelheid (*5.10.1836), Magdalena (*24.11.1838), Catharina, Elisabeth, Angela und Anna gehörten sie zu den fünf Siedlerfamilien, die als erste in New Vienna Fuß faßten. Sie stammten aus Twistringen, wo Heinrich am 21. Mai 1807 geboren worden war. Es war aber nicht die einzige Tauke Familie die dort siedelte, denn um 1853 bzw. 1854 kamen dort Johann Heinrich und Arnold Heinrich Tauke mit ihren Familien an. Auch sie kamen aus dem Raum Twistringen.

 
 

Vaske, Bernard
Ein jüngerer Bruder zu Johann Heinrich, der am 27.3.1830 in Calveslage geboren wurde. Er ließ sich 8 km westlich von New Vienna auf einer Farm nieder und heiratete 1858 die 15jährige Elisabeth Böckenstedt (*24.3.1843) aus Steinfeld.

 
 

Vaske, Johann Bernard
Er stammte aus Langförden, wo er am 22.5.1797 geboren wurde. Um 1834 kam er nach Minster/Ohio, das er 1855 mit dem Ziel New Vienna verließ. Dort baute er nordwestlich des Ortes seine Farm auf. Er heiratete 1838 in Minster Josefine Stuckenborg.

 
 

Vaske, Johann Heinrich
Zusammen mit der Mutter und den Geschwistern verließ er (*30.8.1823 in Holzhausen, Vechta) die Heimat in Richtung New Vienna, wo sie Nachbarn der Rohenkohls wurden. Dort heiratete er 1855 Bernadine Wente aus Bakum (*21.11.1835). Später kaufte er die Farm seines Vetters Rohenkohl. Die Farm wird noch heute von der Familie Vaske betrieben.

 
 

von der Heide, Heinrich
Am 1.11.1834 in Oythe geboren, heiratete er Margareta Meyer (*1837). Sie kamen um 1866 nach New Vienna mit ihren Kindern Martha, Franziska, August. Ludwig, Gertrud und Bernard. Heinrich war nicht nur Zimmermann, sondern hatte gleichzeitig auch einen Kaufmannsladen.

 
 

Wente, Wilhelm
Am 23.8.1805 in Lohne geboren, heiratete er 1828 in Bakum Elisabeth Siemer (*12.1.1804). Sie kamen mit ihren Kindern Clemens, Elisabeth, Bernadine, Josefine und Bernard um 1855 nach Amerika.

 
 

Wichmann, Hermann Heinrich
Ohne Angaben der Herkunft darf vermutet werden, daß auch er aus Südoldenburg stammen muß, da er und seine Frau Katharina HeIlmann (*14.4.1820) aus Minster/Ohio nach New Vienna kamen. Die Wichmanns gehörten zu den ersten fünf Siedlerfamilien. Hermann Heinrich (*15.1.1815) starb früh im Alter von 33 Jahren im Jahre 1848.

 
 

Willenborg, Herbert
Er stammte gebürtig aus Lohne (*5.3.1807) und war verheiratet mit Katharina Meyer (*28.7.1810). Zusammen mit ihren Kindern Katharina, Stephan, Frank (*12.6.1840), Wilhelmina, Bernard, Heinrich (*6.11.1850) und Clemens kamen sie im Juni 1858 nach New Vienna. Von New Orleans waren sie mit dem Dampfschiff den Mississippi aufwärts nach Dubuque gelangt und von dort westwärts nach New Vienna.

 
 

Willenbrink, Franz Josef
Von Beruf war der um 1830 geborene Steinfelder Böttcher, fuhr zur See und hatte auf dem Schiff alle Fässer und deren Inhalt während der Fahrt zu kontrollieren. Auf einer dieser Fahrten blieb er 1844 in Amerika und kam nach New Vienna. Anfangs arbeitete er für die Familie Heying, pachtete später eine Farm und holte dann seine Familie nach. Eine Woche bevor die Familie mit Ehefrau Catharina (geb. Macke), den fünf Kindern und seiner Mutter dort ankam, verstarb Willenbrink.

 
     
 
 
     
  In den Chroniken der beiden Orte Dyersville und New Vienna in Iowa sind übrigens noch mehr in Südoldenburg geläufige Namen aufzufinden. Beispielsweise tauchen dort die Namen Freking, Funke, Kokenge oder Wernke auf. Diese Namen konnten aber letztlich nicht einwandfrei zugeordnet werden, denn bei vielen heißt es dort z. B. ganz allgemein "born in 1816 at Oldenburg".  
 

Ein kleines Phänomen in der Blütezeit der Auswanderung nach Amerika ist die Tatsache, daß in der Zeit von 1845 bis 1860 das gesamte Kontingent von Auswanderern ihr Reiseziel im "New Wine" County, westlich des Mississippi suchten. Aus der Chronik Steinfelds geht hervor, daß in dieser Zeitspanne ca. 150 Steinfelder ihr Glück in Übersee suchten. So muß das Land um Dyersville und New Vienna wohl für die Auswanderer aus Südoldenburg als "Land wo Milch und Honig fließt" angesehen worden sein. Der Beweis: Im Vergleich der Steinfelder Kirchenbücher mit den Chroniken der Orte Dyersville und New Vienna hat es nachweislich knapp 100 Steinfelder, vermutlich sogar 130 Bürger; in diese Ecke Amerikas verschlagen. Für viele Auswanderer wurde dabei der Traum vom eigenen Land wahr. Ein Honigschlecken war es allerdings nicht; denn sie mußten hart für ihre Existenz arbeiten.

 
     
     
  Quellen:
Reverend Arthur A. Halbach, DyersviIIe - its history and its people, 1939
Bob Mescher & "Toby" Bockenstedt, New Vienna - Unity in Community, 1995
Rand McNally State Map, Iowa 1996
Bunge, Scherbring, Schlarmann u. Timphus, 800 Jahre Steinfeld - Chronik, 1987
Friedrich Steinkamp, Kirchenbücher Steinfeld - Geburten, Heirat und Tod, 1995
"Der Spiegel" vom 21. August 1989
"Moin Mein" Nr.15/94 - Gemeinde Steinfeld
Maquoketa Valley Regional Telephone Directory, Juni 1995
"Comnumity Quick Reverence" vom Iowa Department of Economic Development, Juli 1998
Briefe von John Leon Scoblic, Ketchikan, Alaska und Daniel Kortenkamp, Universität von Wisconsin
 
     
  (Entnommen aus dem Jahrbuch Oldenburger Münsterland 1999, Seite 38.)  

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Stand: 06. März 2009