Jahrbücher
Oldenburger Münsterland

 

Kommentar von: Heinz Strickmann Interne Nr.: 0049-15
 
 

Alexander und (k)ein Ende

 
  Ein echtes Heimatbuch, jedoch eigenartig angelegt: Der Band besteht aus zwei Büchern, und wer von vorne zu lesen beginnt, kommt bis zur Seite 78.Dann muß er das Buch umdrehen und den zweiten, hinteren Teil lesen, von Seite 1 bis 18. Es ist das Erstlingswerk des Vechtaer Heimatvereins, der es seinem Ehrenvorsitzenden Franz Hellbernd zu dessen 80. Geburtstag widmet.  
  Auch der geschichtliche Inhalt wird dem Leser anders als üblich vermittelt, nämlich durch die Fragen eines zehnjährigen Vechtaer Jungen an seinen Opa. Da der Großvater die Fragen des Jungen, der die 4. Klasse der Alexanderschule besucht, nicht immer beantworten kann bedient er sich zahlreicher öffentlicher lokaler Einrichtungen, wie der Heimatbibliothek, des OV-Archivs, der Universitätsbibliothek und - da es im allgemeinen um Alexander und das Alexanderkapitel geht - auch des Offizialatsarchivs. Und so erfährt Opa viel mehr, als er wissen wollte, vermittelt es seinem Enkel und auf diese Weise profitiert auch der Leser von Opas Kenntnissen und erfährt Bekanntes und Unbekanntes aus der heimatlichen Geschichte. Der fragende Daniel und der „belehrende“ Opa sind u. a. durch Andreas Rulle „spritzig-lebendig“ karikiert worden. Ein Glossar - breit erklärend ausgelegt - verdient besondere Erwähnung, da es für die Kinder überaus hilfreich sein kann und das Wissen der älteren Leser wieder auffrischt.  
  „Man drehe das Buch um und bemächtige sich des zweiten Teils der Chronik. Sie berichtet von den Anfängen des Alexanderkapitels in Wildeshausen bis zu seiner Aufhebung in Vechta“. Genannt werden auch die Pröpste und Dekane des Stifts sowie der Bestand des Stiftschatzes. Abschließend ist über die silbernen Armreliquiare der Propsteikirche in Vechta sowie ihre Bedeutung und Einordnung in die Kunst ihrer Zeit zu lesen. Das reichbebilderte Werk ist typographisch gut gestaltet, aufwendig eingebunden und als Geschenk besonders geeignet. Ein Buch „mit Pfiff“; dessen „Drehzwang“ ein kleines Wagnis ist, und es bleibt abzuwarten, ob der Leser es ablehnt oder durch Kauf honoriert.  

 

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Stand: 04. April 2009